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Unsichere Zukunft im Forum Sumiswald: Das Hallenbad schliesst vorerst

Der Verwaltungsrat der Forum Sumiswald AG hat in Absprache mit dem Gemeinderat Sumiswald gestern Abend die umliegenden Gemeinderatsvertretenden über die vorgesehene Strategie Forum und Hallenbad informiert. Gleichzeitig informierte er über die vorzeitige Schliessung des Hallenbades auf spätestens Ende Jahr, dies infolge der exorbitanten Strompreiserhöhungen. Wie und welche Betriebszweige der Forum Sumiswald AG noch weiterbetrieben werden, ist im Moment noch offen.

Wie vor einem Jahr angekündigt, hat der Verwaltungsrat, unterstützt von einer externen Begleitung, mögliche Strategien für das Hallenbad und das gesamte Forum entwickelt und geprüft. Mit seinen nun bald 50 Betriebsjahren ist das Hallenbad Sumiswald sanierungsbedürftig. Als Eigentümerin und Betreiberin konnte das privatwirtschaftlich betriebene Forum in den vergangenen Jahren nie den Unterhalt und Betrieb kostendeckend führen. "Ein Blick auf andere Hallenbäder zeigt deutlich, dass Hallenbäder in der Schweiz mit den durchschnittlich zu tief angesetzten Eintrittspreisen weder rentieren noch ihren laufenden Unterhalt genügend decken können", sagt Verwaltungsratspräsident Hans Grunder. So weist auch das Hallenbad in Sumiswald ein regelmässiges Defizit von bis 400'000 Franken aus.

Komplizierte Strukturen
Weiter wurde die Eigner Struktur untersucht und festgestellt, dass die Aufgaben und die Funktion, wie sie das Hallenbad Sumiswald erbringt, zu einem beträchtlichen Teil Aufgaben der öffentlichen Hand sind oder anders gesagt zum Service Public gehören. Es sei kompliziert, sagt Hans Grunder: "Die Konstellation, wie sie sich im Forum Sumiswald präsentiert, wo eine Aktiengesellschaft, die mehrheitlich in Privatbesitz ist, als Betreiber auftritt, findet man in der schweizerischen Hallenbadlandschaft in dieser Form eher selten und wenn, dann als Leistungsauftrag der öffentlichen Hand mit dem entsprechenden Budget."

Der Verwaltungsrat schlägt deshalb den Gemeinden im mittleren Emmental/Oberaargau vor, zu prüfen, ob man das Hallenbad und das Forum entflechten sollte, indem das Hallenbad ins Eigentum der beteiligten Gemeinden überführt wird. Die Gemeinderatsvertreter wurden gestern Abend über die vorgesehene Strategie informiert. Die Exekutiven der beteiligten Gemeinden werden nun in einem ersten Schritt entscheiden, ob sie bereit sind, sich an diesem Prüfungsauftrag finanziell zu beteiligen. Damit sollen die Entscheidungsgrundlagen geschaffen werden um dem Souverän, allenfalls in Varianten, den definitiven Entscheid vorzulegen.

Bis ungefähr Ende Jahr rechnet der Verwaltungsrat mit den Entscheiden der jeweiligen Behörden. Mit allfälligen Entscheidungen durch den Souverän der jeweiligen Gemeinden wird im Laufe des Jahres 2023 gerechnet. Sagt eine Mehrheit der Bevölkerung ja, könnte das sanierte Hallenbad in rund 3 Jahren die Tore wieder öffnen. "Im besten Fall", relativiert Hans Grunder allfällige Hoffnungen.

Das Hallenbad wird geschlossen
Der Verwaltungsrat hat bereits kommuniziert, dass auf Grund des sehr hohen techni-schen Sanierungsbedarfs es für ihn die grösste Herausforderung sei, den laufenden Hallenbadbetrieb aufrechterhalten zu können. "Es vergeht praktisch keine Woche, in der nicht kleinere und grössere Schäden oder Ausfälle zu bewerkstelligen sind. Im ersten halben Jahr entstanden bereits Schäden und Reparaturen von über 250'000 Franken", so Grunder.

Der Verwaltungsrat und die operative Führung haben aber alles darangesetzt, den Betrieb zu gewährleisten. Auf Grund, der in diesem Ausmass kaum vorstellbaren Explosionen der Strompreise, kann der Betrieb für nächstes Jahr nicht mehr gewährleistet werden. Im laufenden Jahr betragen die Stromkosten, bei einem Verbrauch von über einem Gigawatt, über 200'000 Franken.

"Im neuen Jahr steigt der Strompreis, ohne Netzentgelt kontinuierlich auf über 70 Rappen, was einer Erhöhung des 5–10-fachen bedeuten oder in Franken ausgedrückt, zwischen einer und zwei Millionen Franken Stromkosten", rechnet Grunder vor. Der Verwaltungsrat hat auf Grund dieser Situation und nach Orientierung des Gemeinderates Sumiswald beschlossen, das Hallenbad bis spätestens per Ende Jahr zu schliessen. Der Verwaltungsrat bedauert diesen Entscheid sehr, kann aber auf Grund der Strompreissituation einen Weiterbetrieb nicht verantworten. Das bedeutet leider für die Gemeinden, dass ab nächstem Jahr auch das Schulschwimmen nicht mehr stattfinden kann.

Zukunft des Forums
Der Verwaltungsrat hat sich im Rahmen seiner Strategie ebenfalls intensiv mit den Angeboten des Sport- und Kurszentrum befasst. Er kommt in diesem Bereich zum Schluss, dass das Kerngeschäft Hotelbetrieb mit den vielfältigen Angeboten für Gruppen und Sportorganisationen Zukunftspotential hat. Um den Sanierungsbedarf und die konzeptionelle Ausrichtung zu konkretisieren soll ebenfalls im Rahmen des Prüfungsauftrages Entflechtung Hallenbad ermittelt werden, damit Entscheidungsgrundlagen vorliegen, ob und in welcher Form die heutigen oder zukünftigen Angebote durch welche Trägerschaften angeboten werden können.

Hans Grunder erklärt: "Da die betrieblichen und vor allem energetischen Verflechtungen mit dem Hallenbad sehr komplex sind, laufen im Moment noch intensive Abklärungen, damit der Verwaltungsrat genügend Entscheidungsgrundlagen über die Tragbarkeit und damit der Weiterführung der übrigen Betriebszweige zur Verfügung hat, insbesondere weil auch hier die Strompreisentwicklung einen grossen Einfluss haben kann. Sobald diese Entscheide vorliegen, wird der Verwaltungsrat entsprechend orientieren."

Mehrere personelle Rochaden
Frau Monika Weibel, Mitglied des Verwaltungsrates, hat ihren Rücktritt per Ende August erklärt. Durch ihre berufliche Veränderung als neue Schulleiterin der Schulen in Signau, wo ebenfalls grosse Bauprojekte anstehen, sieht sie sich ausser Stande auch noch das Mandat im Verwaltungsrat gewissenhaft ausführen zu können. Ebenfalls hat sich Frau Stephanie Tschäppät, Vorsitzende der Geschäftsleitung, auf Grund der Situation rund um das Hallenbad entschieden, sich beruflich neu zu orientieren. Sie verlässt das Forum per Ende November. Die Geschäftsleitung wird ab sofort von unserem externen Berater Rainer Gilg von der Firma BPM Sports GmbH unterstützt.

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