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Die Schweiz unterliegt Brasilien knapp

Die Schweiz muss sich an der WM in Katar Brasilien knapp mit 0:1 geschlagen geben. In Abwesenheit von Neymar und Xherdan Shaqiri trifft Casemiro in der 83. Minute. Die Schweizer Achtelfinal-Chancen stehen weiter gut.

Vor den Augen der brasilianischen Stürmerlegende Ronaldo und 43’649 überwiegend in Gelb eingekleideten Zuschauern traten die Schweizer in der Offensive zwar nur selten in Erscheinung. Sie waren aber in defensiven Belangen ausgezeichnet eingestellt, verteidigten diszipliniert und blieben im zweiten WM-Auftritt gegen den fünffachen Weltmeister beinahe ohne Gegentor. Erst in der 83. Minute hielt die Schweizer Defensive dem brasilianischen Druck nicht mehr Stand.

Casemiro, einer von acht Brasilianern auf dem Platz mit Final-Erfahrung in der Champions League und vor kurzem von Real Madrid zu Manchester United gewechselt, traf nach einer schnellen Passkombination über Vinicius Junior und Rodrygo aus elf Metern sehenswert ins lange Eck.

Auch ein Remis könnte reichen gegen Serbien

Die Niederlage ist angesichts der guten Leistung schmerzhaft, für den weiteren Verlauf ist sie aber nicht dramatisch. Gewinnt die Schweiz das letzte Gruppenspiel gegen das verletzungsgeplagte und bislang nicht überzeugende Serbien, steht sie dennoch im Achtelfinal. Lehnen sich die bereits qualifizierten Brasilianer gegen Kamerun nicht zurück und verlieren nicht hoch, reicht auch ein Unentschieden.

Während bei den Brasilianern der Künstler Neymar verletzt fehlte, trat die Schweiz, wohl ausserplanmässig, ohne Xherdan Shaqiri an. Nationalcoach Murat Yakin musste im Vorfeld umdisponieren, nicht aufgrund des harmlosen Auffahrunfalls des Teambusses bei der Anfahrt zum Stadion, sondern weil Shaqiri ein Zwicken im Oberschenkel verspürte.

Nach abwartender erster Halbzeit legten beide Mannschaften ihre Zurückhaltung nach der Pause ab. Auch dank dem Videobeweis dauerte es aber, bis der Torbann brach. Nach 64 Minuten war Yann Sommer eigentlich ein erstes Mal bezwungen. Doch eine vom VAR aufgedeckte Abseitsposition von Richarlison in der Angriffsauslösung unmittelbar hinter der Mittellinie verhinderte den Schaden. Vinicius Junior hätte eingeschoben, nachdem Manuel Akanji seine Position verlassen hatte, um eine Lücke im Mittelfeld zu stopfen. Nico Elvedi grätschte am enteilten Vinicius Junior vorbei.

Es war eine von wenigen Szenen, in denen Akanji und Elvedi nicht Herr der Lage waren. Ein erstes Mal war es nach 27 Minuten gefährlich geworden, als Raphinha mit einer Flanke Vinicius bediente und dieser aus sechs Metern freistehend zum Abschluss kam. Der Real-Stürmer traf den Ball nicht ganz sauber, sodass ihn Sommer am Tor vorbeilenken konnte.

Sows Halbchance

Selbst hatten die Schweizer ihre besten Offensivmomente zu Beginn der zweiten Halbzeit. Unter anderem kreierte Silvan Widmer mit einer starken Ballannahme eine Chance, die Djibril Sow aber nicht nutzen konnte.

Shaqiri, der mit seinem elften WM-Einsatz zum Schweizer Rekordspieler avanciert wäre und an 50 Prozent der letzten 24 Schweizer Endrunden-Tore beteiligt war, kam auch nicht als Joker zum Einsatz. Stattdessen avancierte der 20-jährige Fabian Rieder zum zweitjüngsten Schweizer WM-Starter nach Johan Vonlanthen. Nach einer Stunde ersetzte ihn Renato Steffen, der gegen Kamerun wegen eines Nackenproblems noch gefehlt hatte.

In der Abwehr vertraute Yakin wie angekündigt auf Akanji und Elvedi, obwohl diese mit Gelb vorbelastet waren. Beide zeigten starke Leistungen. Und beide verhinderten eine weitere Verwarnung nicht nur deshalb, weil der Schiedsrichter Ivan Barton nicht zu pingelig pfiff. (sda)

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