
(Symbolbild neo1)
Werbung
Nach mehreren Käsereischliessungen in der Region ordnet ein Experte ein
Die Schaukäserei Affoltern stellt Ende Juni den Betrieb ein – und bereits seit knapp zwei Wochen ist auch die Käserei in Arni geschlossen. In den letzten Wochen und Monaten hat es im regionalen Käsemarkt kräftig gerumpelt. neo1 fragte bei einem Experten nach.
Ein Grund dafür liegt unter anderem in der Struktur des Käsemarktes, erklärt Hansjürg Jäger, Dozent für Agrarpolitik und Agrarmärkte an der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften der Berner Fachhochschule. "Es gibt rund 800 gewerbliche Käsereien in der Schweiz. Dabei geht es um KMU-Betriebe, die vielfach von der Landwirtschaft getragen wird. Der Käse geht von der Käserei weiter in den Verkauf. Dort wird er je nachdem bereits vorher noch gelagert", erklärt Jäger. Als Beispiel nennt er die Cremo: Der Milchverarbeiter aus Freiburg hat sich entschieden, das Geschäft mit dem Emmentaler AOP aufzugeben – mit weitreichenden Folgen, so Jäger. Es handle sich um eine Art Rattenschwanz, der nun in der Region spürbar werde. "Dies war zum Beispiel bei der Käserei in Arni der Fall. Diese konnte die grosse Menge Emmentaler plötzlich nicht mehr wegbringen."
Käsemarkt trotz dieser Ereignisse stabil
Trotz dieser einschneidenden Veränderungen gerade im Emmental bleibe der Schweizer Käsemarkt insgesamt aber stabil, betont Jäger. In der Schweiz selbst profitiere man weiterhin von einer soliden Nachfrage, und auch der Export erhole sich schrittweise von den Rückschlägen während der Corona-Pandemie.
Werbung