Most Trusted Websites for Replica Watches 2023

Werbung

| Gesellschaft

Notfalltreffpunkte - eine alte Idee neu entdeckt

Wer früher wissen wollte, was im Dorf läuft, der ging in die Dorfbeiz an den Stammtisch oder am Sonntag in die Kirche oder traf sich im Dorfladen. Im heutigen Zeitalter von Internet, Natel und Social Media braucht es solche Treffpunkte nicht mehr zwingend, um zu wissen was läuft. Doch gibt es Momente, wo es allenfalls nicht schlecht wäre, dass ein Dorf einen Ort hat, wo die Bevölkerung hingehen kann, für Infos zu holen. Zum Beispiel wenn nichts mehr läuft. Bei Stromausfällen oder längeren Unterbrüchen im Telefon-Netz, wie vor kurzem, als nicht einmal mehr die Notrufnummern erreichbar waren. Genau dies ist die Idee eines Notfalltreffpunkts.

Schon 2017 hat der Kanton Bern darum die Idee gehabt, solche Notfalltreffpunkte zu schaffen. Der Kanton hat diese dann im kleinen Rahmen in  den Gemeinden Belp, Bern, Lauterbrunnen, Ostermundigen, Schwarzenburg, Spiez, Thun und Wohlen testen und eruieren lassen. Letztes Jahr ist dann diese Idee auch von der breiten Öffentlichkeit wahrgenommen worden, erzählt die zuständige Projektleiterin des Amts für Bevölkerungsschutz, Daniela Mangiarratti: "Wir haben das Ziel, dass wir über den ganzen Kanton verteilt 236 solche Notfalltreffpunkte einrichten. Im Moment sind rund 85 Standorte schon eingerichtet und umgesetzt, ein paar sind noch in der Bewilligungsphase."

Kein Zwang für die Gemeinden

Da ist unter anderem auch der Notfalltreffpunkt in Herzogenbuchsee dabei, der aber, so sagt Mangiarratti, diese Woche noch bewilligt werden sollte. Das Einrichten solcher Notfalltreffpunkte ist für Gemeinden freiwillig. Der Kanton gibt nur eine Empfehlung ab. "Die Gemeinden sind völlig frei in der Umsetzung dieser Notfalltreffpunkte. Wir können keiner Gemeinde vorschreiben, dass sie einen solchen Treffpunkt umsetzen soll. Die Gemeinden können da grossen Einfluss nehmen. Sie können Nein sagen, dass sie keinen Standort wollen, sie können sagen, sie möchten den Standort lieber an der Gemeindegrenze zusammen mit einer anderen Gemeinde. Man ist als Gemeinde frei, wo dieser Punkt hinkommt."

Höhere Attraktivität für die Gemeinde

Der Kanton geht aber davon aus, dass so ein Notfalltreffpunkt der Gemeindebevölkerung auch Sicherheit gibt und er in diesem Sinn auch ein Pluspunkt sein kann, für die Attraktivität einer Gemeinde, sagt Daniela Mangiarratti: "Ein Hintergedanke ist, dass ein längerer Stromausfall immer wie wahrscheinlicher wird. Wenn kein Strom vorhanden ist, dann wird es relativ schnell ziemlich ungemütlich, vor allem weil man immer abhängiger wird davon. Es ist dann durchaus möglich, dass die normalen Kommunikationsmittel ausfallen."

Eine Art Back to the Roots also - zurück zu den Wurzeln zu früher vor Internet und Natel, wo man sich eben noch in der Dorfbeiz, im Dorfladen oder nicht zuletzt auch in der Kirche informierte. Wenn dann eben ein Notfall eintritt: "Dann ist es gut, wenn die Bevölkerung einen Ort hat, wo sie hin kann und allenfalls einen Notruf absetzen kann oder allgemein Hilfe und Informationen erhält, wie es weiter geht oder wie sich die Lage entwickelt."

Bis Ende Jahr will der Kanton 150 der geplanten 236 Notfalltreffpunkte umgesetzt haben, ab dieser Woche ist es unter anderem auch in Herzogenbuchsee soweit.

Werbung

neo1 - Mein Radio
00:00
-00:00