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Neues Reglement in Konolfingen sorgt für Unzufriedenheit
In Konolfingen sorgt ein neues Reglement zur Nutzung der Gemeindeanlagen für Diskussionen. Das neue Regelwerk, das Vereinen und Organisationen vorgibt, wie sie Räume und Plätze der Gemeinde nutzen dürfen, ist nicht überall auf Zustimmung gestossen.
Einige Bewohner:innen und Vereine äussern Unzufriedenheit, was zur Ergreifung eines fakultativen Referendums geführt hat. Das Referendum richtet sich nur gegen einen bestimmten Punkt, gegen die Gebühren und Benutzung des Mehrzweckplatz' in Konolfingen.
Der Gemeindepräsident Heinz Suter erklärt die Situation: "Jeder Verein, der bei uns eine Gemeindeanlage nutzt, zahlt normalerweise nur die Nebenkosten ansonsten haben sie den Platz gratis, ausser es ist ein kommerzieller Anlass. Den Mehrzweckplatz haben wir vermietet mit Jahres-Parkkarten. Bei jedem Anlass, der dort stattfindet, ist das ganze Areal gesperrt und da haben die Parkkarten-Besitzer:innen natürlich keine Freude."
Das ursprüngliche Ziel war, das total revidierte Reglement Anfang 2025 in Kraft zu setzen. Aufgrund des Referendums wird dies nun jedoch nicht wie geplant umgesetzt. Anfang Oktober plant die Gemeinde ein Treffen mit dem Referendumskomitee, um die vorgebrachten Bedenken und Vorschläge zu besprechen. Das angepasste Reglement wird anschliessend im Juni 2025 der Gemeindeversammlung zur Abstimmung vorgelegt.
Verunsicherung bei den Vereinen
Heute haben viele Vereine mit der Gemeinde eine spezielle Leistungsvereinbarung, in der individuelle Abmachungen geregelt sind. Vom neuen Reglement sind nicht alle Vereine gleichermaßen betroffen, weshalb auch die Sorgen oder Überlegungen, die man sich jetzt macht, nicht überall gleich sind. Robin Walther, Präsident des Unihockeyclubs Lions Konolfingen, ist vor allem unsicher bezüglich der finanziellen Unterstützung. «Wir wissen aktuell nicht, was wir erhalten. Dazu wird die Unterstützung von der Anzahl Mitglieder, die wirklich aus Konolfingen kommen, abhängig sein», so Walther.
Celine Remund, Co-Präsidentin der Musikgesellschaft Konolfingen, versteht, dass es Änderungen braucht. Im Moment sei es jedoch nicht für alle gleich geregelt. «Es war bis anhin schwierig, weil viele Vereine Leistungsvereinbarungen mit der Gemeinde hatten, welche mittlerweile sehr alt sind. Hingegen gab es Vereine, welche bis jetzt weniger oder gar keine Unterstützung in finanzieller Form erhalten haben. Deshalb ist es gut, dass nun eine generelle Lösung eingeführt wird, auch wenn ich denke, dass es für so viele individuelle Vereine keine Lösung gibt, die für alle stimmt», erklärt Remund.
Da alle Vereine unterschiedliche Anforderungen haben und zusätzlich noch Sondervereinbarungen benötigen, sei momentan einfach noch vieles unklar. Neben der finanziellen Unterstützung ist auch geregelt, dass die Vereine für Plätze, Turnhallen und Weiteres neu eine Kostenbeteiligung für Reinigung und Wartung und so weiter zahlen sollen. Aber auch bei diesem Punkt sind nicht alle gleichermaßen betroffen. Gerade der Fussballclub wird mit der Gemeinde weiterhin eine Leistungsvereinbarung haben, erzählt Andrea Stucki, Präsidentin des FC Konolfingen. «Wir sind ein Verein mit einem Sonderzug. Wir haben nach wie vor eine Leistungsvereinbarung mit der Gemeinde. Das liegt daran, dass unser Fussballplatz nicht Teil des Reglements ist. Deshalb wird das ausserhalb von diesem geregelt. Wir erhalten so eine finanzielle Entschädigung, um den Unterhalt auf eigene Kosten weiter auszuführen.»
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