Mit Musik und Tanz gegen Gewalt im Iran

"Woman-Life-Freedom - Stimme der Revolution im Iran unterstützen". Unter diesem Motto machten rund 50 Menschen auf die Menschenrechtsverletzungen im Iran aufmerksam und sprachen auch die Schweizer Politik direkt an.  Mit-Organisatorin der Kundgebung, ist Behnaz Götz aus Bern, welche schon im neo1-Wochengespräch über die Lage im Iran erzählte. 

An der Kundgebung wurden keine Parolen geschrien, sondern auf die  Macht der Kunst gesetzt.  Musik, Tanz und Theater stellten dar, was die Menschen im Iran im Moment durchmachen. Wie grausam das iranische Regime gegen die Bevölkerung vorgeht, sollte alle etwas angehen, sagt Iranerin Behnaz Götz. Sie lebt seit 10 Jahren in Bern und kämpft hier auf ihre Art und Weise für einen freien Iran. "Die Politik soll uns nicht den Rücken zeigen. Was das Regime im Iran macht, seit nun 43 Jahren, überrascht uns nicht. Was uns überrascht ist, wie die Weltpolitik mit der Sache umgeht. Auch wenn keiner gekommen wäre, würde ich diesen Kampf weiterführen", sagt sie im Interview mit neo1. Die Forderung der Iranerinnen und Iranern, in Bern und der ganzen Schweiz: Die Welt soll die Ungerechtigkeit sehen und das Regime sanktionieren. Anfang Monat hat der Bundesrat bekannt gegeben, dass die Sanktionen von der EU, gegen die iranische Regierung, von der Schweiz nicht mitgetragen werden. Als Begründung wurden die "innen- und aussenpolitischen Interessen" genannt. 

Die Protestbewegung im Iran

Auslöser der Massenproteste im Iran war der Tod der 22 Jahre alten iranischen Kurdin Mahsa Amini. Die Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil sie gegen die islamischen Kleidungsvorschriften verstossen haben soll. Die Frau starb am 16. September in Polizeigewahrsam. Seit ihrem Tod demonstrieren landesweit Tausende gegen den unterdrückerischen Kurs der Regierung sowie das islamische Herrschaftssystem. Bislang wurden laut Menschenrechtlern mehr als 300 Menschen getötet und über 14'000 Menschen festgenommen. (neo1/sda)