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| Politik | Verkehr

Stadt Thun einigt sich mit Seegemeinden in Verkehrsstreit

Die Stadt Thun und die Gemeinden am rechten Seeufer haben sich auf einen Ansatz verständigt, um den drängenden Verkehrsproblemen Herr zu werden. Konkret prüft die Stadt eine teilweise Aufhebung des Einbahnregimes in der Innenstadt sowie Massnahmen beim Lauitorkreisel.

Der Strassenverkehr ist in Thun seit Jahrzehnten ein Dauerthema, denn die engen Gassen im teilweise noch mittelalterlichen Stadtkern fassen den heutigen Autoverkehr kaum noch. Lange Staus, die auch die Nachbargemeinden belasten, sind die Folge.

2018 wurde der sogenannte Bypass Thun Nord eingeweiht. Dessen Kernstück ist eine neue Brücke über die Aare. Der Verkehr fliesst seither auf einer Art Ringstrasse im Einbahnregime um die Innenstadt herum.

St. Florian-Prinzip

Was sich für Thun und einzelne Gemeinden in der Umgebung als Segen erwies, war für andere jedoch ein Fluch. Namentlich am rechten Thunerseeufer rissen die Klagen über noch häufigere und längere Staus nicht mehr ab.

Die Thuner Verkehrsprobleme würden auf Kosten der Seegemeinden gelöst, hatten nicht Wenige an der Thuner "Goldküste" den Eindruck. Die Stadt versuchte mit verschiedenen Massnahmen Gegensteuer zu geben. Der Erfolg war allerdings nicht durchschlagend.

Einbahnregime aufweichen

Nun will sie prüfen, ob mit einer teilweisen Aufhebung des Einbahnregimes in der Innenstadt und Verbesserungen beim Lauitorkreisel die Verkehrssituation entschärft werden kann. Hilterfingen, Oberhofen, Sigriswil und Steffisburg unterstützten die vorgeschlagene Stossrichtung, schreibt die Stadt in einer Mitteilung vom Freitag.

Am Lauitorkreisel soll bei der Zufahrt aus Richtung Obere Hauptgasse ein zweiter Fahrstreifen entstehen. Diese Massnahme soll ab Februar 2023 während eines halben Jahres getestet werden.

Versuchsweise aufgehoben werden soll auch das Einbahnregime zwischen Guisanplatz und Marktgasse. Die Stadt erhofft sich von dieser Massnahme eine Entlastung des Lauitorkreisels.

Für den Verkehrsversuch seien noch diverse Abhängigkeiten zu berücksichtigen und die genaue Verkehrsführung zu klären, hielt die Stadt in ihrer Mitteilung fest.

Eine mögliche Lösung wäre es, den Verkehr aus Richtung Allmendbrücke via Grabenstrasse zum Berntorkreisel zu führen und jenen vom Berntor her Richtung Allmendbrücke statt über die Grabenstrasse über die Route Bernstrasse-Kyburgstrasse-Schwäbisgasse. Das vertiefte Variantenstudium für die versuchsweise Aufhebung des Einbahnregimes ist für 2023 vorgesehen.

Kostenteiler noch offen

Der Gemeinderat hat für die beiden Massnahmen zwei Verpflichtungskredite von 195'000 Franken beziehungsweise 130'000 Franken beschlossen. Der Kostenteiler mit den Agglomerationsgemeinden und dem Kanton bleibt noch zu klären.

"Ich bin hocherfreut, dass wir eine Einigung erzielen konnten", wird der Thuner Stadtpräsident Raphael Lanz in der Mitteilung zitiert. Und Gemeinderat Konrad Hädener ergänzt: "Wir sind zuversichtlich, dass der Lösungsansatz das Potenzial hat, die Verkehrssituation am rechten Seeufer zu verbessern, ohne negative Auswirkungen auf andere Verkehrsbeziehungen zu generieren. Dies muss jedoch vertieft geprüft werden."

Tunnel oder Brücke?

Die Hänge am See sind heute dicht besiedelt, der Raum für die Strasse begrenzt. Eine nachhaltige Lösung des Verkehrsproblems am rechten Thunerseeufer könnte ein Tunnel oder eine Brücke sein.

Seit den 1960-er Jahren gab es immer wieder mehr oder weniger kühne Ideen für Tunnel- und Brückenlösungen, die aber allesamt scheiterten, nicht zuletzt an den hohen Kosten. 1987 lehnte das Stimmvolk eine Aareunterquerung für den Verkehr ab.

2021 schlug der Wirtschafts- und Entwicklungsraum Thun in dem mehrere Gemeinden zusammenarbeiten erneut Pflöcke ein für einen neuen Anlauf.

(sda)

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