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Klimawandel gefährdet das Bier - auch im Emmental

Der Klimawandel bedroht die Bierproduktion in Europa. Sowohl die Menge als auch die Qualität von Hopfen nehmen laut einer neuen Studie wegen den steigenden Temperaturen und trockenen Sommer ab.

Zur Stabilisierung des Bier-Sektors seien sofortige Anpassungsmassnahmen notwendig, schrieben die Studienautoren in der am Dienstag in der Fachzeitschrift "Nature Communications" erschienenen Studie. Die Forscher werteten für die Studie Daten zum Ertrag und zum Alpha-Gehalt von Bierhopfen zwischen 1971 und 2018 aus den Hauptanbaugebieten in Deutschland, Tschechien und Slowenien aus. In den rund 50 Jahren von 1970 bis heute ist der jährliche Hopfen ertrag pro Hektar demnach im Schnitt um rund 200 Kilogramm zurückgegangen. Der Alpha-Gehalt der Hopfen, an dem in der Studie die Qualität gemessen wurde, ist um 0,6 Prozent gesunken. 

Dies merken auch die Brauereien bei uns in der Region. "Wir merken, dass die Preise der unbedingt benötigten Rohstoffe steigen. Die klimatischen Bedingungen derzeit haben einen Einfluss auf unsere Rohstoffe. Hauptsächlich aufs Getreide, die Braugerste und den Hopfen. Die Rohstoffe leiden Stark unter der Hitze, dadurch gehen die Erträge und auch die Qualität zurück.", erzählt Oliver Honsel, Braumeister und Betriebsleiter der Burgdorfer Gasthausbrauerei. Auch Eveline Locher, Gründungsmitglied der Mein Emmental AG in Zollbrück bestätigt dies im Interview mit neo1: "Wie alles andere wurde auch der Hopfen teurer. Im letzten Jahr gab es wegen der Trockenheit eine schlechte Ernte. Der Preis des Hopfen stieg um ein drittel, also um 35 Prozent." 

In der Studie wurde die Qualität des Bieres mit dem Alphasäuregehalt gemessen. Der Alphagehalt ist für den bitteren Geschmack des Bieres verantwortlich.  Auch die Abnahme davon wird bestätigt. Martin Bühler, Geschäftsführer der Brauerei Napf GmbH erzählt im Interview: "Wir haben ein eigenes Testfeld in Huttwil, dort wird frischer Hopfen für Grünhopf-Bier angebaut. Dort haben wir keine Laborwerte, aber die Erfahrung zeigt, dass der Wert nachgelassen hat. Bei dem laborbestätigtem Hopfen den wir beziehen, ist es tatsächlich so, dass es letztes Jahr nur noch die Hälfte Alphasäurewert hatte. Wie es in diesem Jahr sein wird, weiss man noch nicht ganz genau, es wird aber etwa ein Drittel sein." (sda/neo1)

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