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| neo1 Porträt

"Ich habe Tinte im Blut": Fritz Tschanz, der Schönschreiber aus Signau

Voller Leidenschaft erzählt Fritz Tschanz über Buchstaben, Schriften und das Schönschreiben. Der Kalligraph ist seit seiner Kindheit fasziniert von schönen Buchstaben und ist weitaus bekannt als Schönschreiber vom Emmental.

Begonnen hat die Liebe zu den schöngeschriebenen Buchstaben schon als Kind. Fritz Tschanz, mittlerweile 60, hatte einen Lehrer, dessen Handschrift ihn fasziniert hat. Schon in der Schule schreibt der junge Fritz Tschanz gerne, und als junger Mann entdeckt er einen Zeitungsausschnitt von einem Kalligraph. "Das packte mich, nahm mir den Ärmel rein." Als junger Bauer "verbringt man bei schönem Wetter die Zeit aber nicht drinnen, mit Buchstaben kritzeln." So ist die Schreiberei lange Zeit ein Hobby, welches von Aussen eher belächelt wird. "Am Anfang hatte ich schon Mühe." Er wurde als Landwirt der gerne schreibt "nicht ganz für voll genommen", wie er es beschreibt. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, als die Leute gemerkt haben, dass man damit etwas verdienen kann. 

Fritz Tschanz wurde von seiner Frau immer unterstützt, brachte sich das Schönschreiben aber selber bei. "Ich hatte mich nicht dafür, in einen Kurs zu gehen. Ein Bauer der in einen Kurs geht - in einen Schreibkurs sowieso - das gibt's doch nicht." Aus einem Hobby wurde irgenwann eine Nebentätigkeit und vor 7 Jahren gibt er die Landwirtschaft komplett auf und setzt alles auf die Karte Schreiben. Dieser Schritt sei absehbar und logisch gewesen. Sein Mut hat sich gelohnt und der emmentaler Schönschreiber kann nun den ganzen Tag seiner Liebe zu den Buchstaben nachgehen. 

Heimat und Tradition sind wichtige Werte für den Signauer. Als Ausgleich zum täglichen Sitzen am Schreibtisch liebt er das Arbeiten von Hand. Bewegung draussen in der Natur, im Wald. Holz bereit machen für den Winter ist eine willkommene Abwechslung für Fritz Tschanz.

Die ganz grosse Leidenschaft ist und bleibt aber die Schönschrift. Fasziniert ist der Kunsthandwerker "von der Form der Buchstaben, der Entwicklung der Schrift, der Geschichte, dem ganzen Drumherum, wie sich die Schrift auch entwickelt hat. Und ja, dass man mit ein paar Strichen einen schönen Buchstaben machen kann ist faszinierend." Fritz Tschanz nennt sich selber Schönschreiber und nicht Kalligraph. "Die Leute verstanden das früher hier nicht, das griechische Wort für Schönschreiben. Jedes Mal erklären wurde mühsam, also betitelte ich mich als Schönschreiber. So weiss man gerade was ich mache."

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