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Hundsverlochete

Die meisten «Hundsverlochete» haben als kleines Fest oder gar als Geburtstagspary angefangen und wurden zu den grössten und legendären Festen in der Region. Heute kommen bis zu 7'000 Menschen an die «Houzschnitzu-Party» nach Herzogenbuchsee. Auch die «Vougasparty» zieht tausende Menschen nach Kirchdorf. Das Waldfest Rotenbaum-Lueg in Heimiswil ist noch eine der kleineren «Hundsverlocheten». Und doch haben auch sie sich stark verändert in den letzten Jahren. 

Eine «Hundsverlochete» ohne Freiwillige – gibt’s nicht. Nach der Arbeit opfern viele Leute ihre Freizeit für ein gelungenes Fest. Bereits Monate zuvor wird alles geplant und organisiert, Wochen vor der Party muss alles aufgebaut werden und dann an der «Hundsverlochete» selbst, müssen viele hunderte freiwillige Helfende mitanpacken. "Ich erinnere mich an ein Jahr, in dem das Wetter beim Aufbau besonders schlecht war. Ich traute mich fast nicht, die freiwilligen Helfenden raus in den Matsch und die Kälte zu jagen, um alles wieder abzubauen", erzählt Christoph Aeschlimann aus dem OK der Holzschnitzelparty. Das Waldfest Rotenbaum-Lueg wird von der Musikgesellschaft Rinderbach organisiert. "Für alle Vereinsmitglieder ist es ein fixes Datum im Tätigkeitsprogramm. Wir sind aber auch sehr froh, kommen Freunde und Familie, sowie ehemalige Mitglieder der Musikgesellschaft um zu helfen", erzählt Andrea Meer, welche dieses Jahr zum ersten Mal OK Präsidentin ist.

Verantwortung für tausende von Menschen

Je grösser die «Hundsverlochete», desto grösser wird auch die Verantwortung die das OK zu tragen hat. Marco Messerli hat dies besonders gemerkt. Er ist im Verein der «Chiubi Giglä» und Vizepräsident im OK der «Vougasparty». "Das wird zum Teil unterschätzt, dass wir für diese tausende von Menschen am Fest verantwortlich sind. Bei uns sind es junge Menschen, die Gespräche führen mit den Behörden und den Anwohnenden. Aber wir lernen so auch für uns sehr viel dazu", erzählt Marco Messerli im Interview. 

«Hundsverlochete» ist positiver Begriff

Angesprochen auf die Bezeichnung «Hundsverlochete» für ihre Partys, bei denen mehrere tausend Menschen auf er Matte stehen, reagieren Marco Messerli von der «Vougasparty» wie auch Sara Leibundgut von der «Houzschnitzuparty» positiv. «Ich spreche auch von Hundsverlochete, wenn ich an andere Partys gehe, ich finde das passt zu einem gemütlichen Fest», so Sara Leibundgut. Auch Marco Messerli meint: «Der Begriff passt zu unserer Party. Wir wollen ein gäbiges Fest sein, mit guter Stimmung. Bei uns trifft man in den frühen Morgenstunden Menschen an, die gemeinsam ein Jodellied anstimmen oder zum Frühstück Rösti machen bei jemanden Zuhause.»

Kritische Stimmen

Auch wenn sich die Köpfe hinter den Festen Mühe geben, ein Fest für Jung bis Alt auf die Beine zu stellen, Bewilligungen einholen, Konzepte schreiben, mit der Gemeinde und den Anwohnenden im Austausch sind – nicht allen passen solche Partys. «Ich kann das verstehen, die Musik und den Bass hört man im Dorf schon», sagt Marco Messerli. Dazu gibt es auch mehr Verkehr an den Wochenenden an dem «Hundsverlochete» stattfinden. Die «Vougasparty» in Kirchdorf ist ein Beispiel dafür, dass die Einwohnergemeinde dabei die Balance finden muss – zwischen den Bedürfnissen der Anwohnenden und den Bedürfnissen der Bevölkerung,  die essen, trinken, tanzen und feiern will.

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