Hans Jörg Rüegsegger tritt als Präsident des Berner Bauernverbands zurück

Noch dieses Jahr, dann ist Schluss. Der Riggisberger SVP-Grossrat Hans Jörg Rüegsegger tritt von seinem Amt als Präsident des Berner Bauernverbands zurück. Vor zweieinhalb Jahren wurde ein Prozess eingeleitet für die Weiterentwicklung des Verbands. Ihn ihm sei damit auch der Entschluss gereift, dass auch beim Präsidium eine Neuerung nötig sei. 

Bei seiner Wahl hatte er sich zum Ziel gesetzt, die jüngere Generation zu vertreten und progressiver  voran zu schreiten. Aktiv und lösungsorientiert sollte der Verband werden und nicht mehr nur entgegen nehmen, was kommt, so Hans Jörg Rüegsegger. "Man kann nie alle auf diesen Weg mitnehmen. Es gibt im Kanton Bern extrem dynamische Betriebe, auch im Emmental, die ab gingen wie eine Rakete." Aber es gebe eben auch Betriebe, die hier nicht mithalten könnten. Bei der Strukturbereinigung in der Landwirtschaft will der Präsident des Berner Bauernverbands allerdings nicht über die Grösse des Betriebs definieren, ob eine Zukunft möglich ist. Es komme eher auf die Innovationskraft an, sagt er sinngemäss. "Die Betriebsleiterfamlilie muss ihr Fachwissen einsetzen." Entscheidend sei auch, die Schwächen auszugleichen mit einer Betriebsstrategie.

Ein Problem könne es bei der Hofübergabe geben, hier sei der Handlungsbedarf erkannt worden. Vermieden werden müsse beispielsweise, dass die ältere Generation  am Ende ihr  Erspartes für Nachzahlungen von Steuern oder AHV-Beiträgen einsetzen müsse, denn dies sei bitter.  

Auch zur Pestizid-Problematik äussert sich Hans Jörg Rüegsegger. Der Berner Bauernverband habe die Diskussion im Rahmen der abgelehnten Agrar-Initiativen dazu genutzt, mit den Konsument:innen in Kontakt zu treten um ihnen zu zeigen, dass Pflanzenschutz zu einem bestimmten Grad nötig sei, erklärt er. Seit 2017 beteiligt sich der Verband an einem Projekt zur Reduktion des Pestizideinsatzes. Dabei könnten aber nur etwa die Hälfte der Betriebe auch tatsächlich mitmachen, so Rüegsegger.