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Wildtiere machen Berner Wäldern mehr zu schaffen

Wildtiere wie Rehe, Rothirsche oder Gämsen machen dem Berner Wald etwas mehr zu schaffen. Das geht aus dem am Mittwoch publizierten Wildschadengutachten 2023 hervor. Besonders betroffen sind die Regionen Oberaargau, Emmental und Interlaken-Oberhasli.

Das Gutachten untersucht, auf welchen Flächen sich der Wald genügend verjüngen kann und wo das nicht mehr ausreichend geschieht, weil das Wild beispielsweise junge Triebe wegfrisst. Schon seit geraumer Zeit zeigt sich, dass die Wälder stärker unter dem Wildeinfluss leiden. Manche Regionen mehr, andere weniger, wie Verantwortliche des kantonalen Amts für Wald und Naturgefahren und des Amts für Landwirtschaft und Natur am Mittwoch vor den Medien in Bern aufzeigten.

Über das gesamte Kantonsgebiet betrachtet, fallen die Veränderungen nicht dramatisch aus. Doch das Gutachten zeigt, dass die Kategorie untragbar seit 2015 von 10 auf 15 Prozent zugenommen hat. Demgegenüber haben die Kategorien tragbar und kritisch abgenommen.

Berücksichtige man im Gutachten auch den Klimawandel und die Baumartenvielfalt, akzentuiere sich der negative Einfluss der Wildtiere noch.

Wald-Wild-Konzepte sollen helfen

Seit 2019 erstellt der Kanton Bern sogenannte Wald-Wild-Konzepte, wenn dies aufgrund einer vom Bund vorgegebenen Schwelle notwendig ist. Jüngst wurden solche Konzepte für den Raum Oberaargau und den Raum Niederhorn erarbeitet. Ein Konzept für den Raum Giferspitz im Saanenland soll folgen. Ziel sei es, Wald und Wild im Gleichgewicht zu halten.

Seit 2021 wird ein erstes Konzept umgesetzt. Noch sei es zu früh, um wirklich sagen zu können, wie erfolgreich die Umsetzung sei, denn viele der Massnahmen bräuchten einige Jahre Zeit, sagte die wissenschaftliche Mitarbeiterin Isabel Ballmer.

Gesundes Gleichgewicht

Die Verantwortlichen zeigten auf, dass es für ein gesundes Gleichgewicht jagdliche und waldliche Massnahmen braucht. Bei der Jagd hat der Kanton mit der Jagdplanung ein Instrument in der Hand, um den Wildtierbestand zu regeln, allenfalls auch mit einer Schwerpunktbejagung, wo dies die Situation erfordert.

Waldbesitzer wiederum können junge Triebe und Bäume vor dem Verbiss schützen, etwa durch Zäune oder mit chemischen Mitteln.

Waldbesitzer kritisieren Kanton

Die Berner Waldbesitzer kritisieren derweil den Kanton und fordern tiefere Schalenwildbestände.

Nur so könne sichergestellt werden, dass ein klimatauglicher Wald wieder nachwachsen und seine vielfältigen Funktionen erfüllen könne, schreibt der Verband Berner Waldbesitzer (BWB) in einer Mitteilung vom Mittwoch.

Die aktuelle Situation bezeichnet der Verband als unhaltbar. Er spricht von "schwerwiegenden ökologischen Schäden". Die Waldleistungen wie Schutz vor Naturgefahren sowie die öffentlichen Investitionen in den Wald "werden wortwörtlich weggefressen", kritisiert der BWB. (sda/neo1)

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