
Familie Staub mit Praktikantin Nadine
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Startpunkt Wallierhof: Einblick ins etwas andere 10. Schuljahr
Kinder hüten, das Haus putzen und mithelfen bei dem, was sonst ansteht. Das machen die Praktikantinnen und Praktikanten beim Startpunkt Wallierhof im solothurnischen Riedholz. Zum einen gehen Jugendliche dort ein- bis zweimal pro Woche zur Schule und zum anderen arbeiten diese gleichzeitig bei einer Gastfamilie auf einem Bauernhof, wo sie auf das Berufsleben vorbereitet werden. Eine solche Gastfamilie ist die Familie Staub aus Huttwil. neo1 durfte beim Bauernbetrieb vorbeischauen.
Eine Putzrunde, die Katzen füttern und danach ab in den Stall. So beginnt beim Bauernhof der Familie Staub in Huttwil der Tag der Praktikanten an. Am Anfang gibt dies für die Familie selbst auch noch zu tun, erzählt die Mutter Andrea Staub im Gespräch mit neo1: "Es gibt auch für uns einen gewissen Aufwand, den wir betreiben müssen. Es beginnt am Morgen damit zu planen, was gemacht werden muss. Die Praktikantin kann nicht von Beginn weg jede Arbeit machen und daher braucht es zu Beginn etwas mehr Zeit bei der Einführung. Je mehr dies im Anfang ist, desto schneller arbeiten sie danach selbstständig", erklärt Staub. Das sei auch das Ziel vom Projekt.
In Australien auf die Idee gekommen
Andrea Staub arbeitete während sechs Jahren in Australien, auf grösseren Milchwirtschaftsbetrieben. "Dabei hatte ich immer wieder Praktikant: innen aus der Schweiz. Dabei hatte ich eine Praktikantin, die den Startpunkt Wallierhof gemacht hat und sie erzählte mir immer wieder davon", führt Andrea Staub aus. Zurück in der Schweiz liess sie die Zusammenarbeit mit Jugendlichen in Praktiken dann nicht mehr los und so entstand dann der definitive Kontakt zum Startpunkt Wallierhof.
Erste Praktikantin auf dem Hof
Seit dem letzten Sommer nun hat die Familie jetzt an vier Tagen in der Woche Unterstützung. Das Programm kann die Gastfamilie für ihre Praktikantin selbst gestalten. "Es ist nicht vorgegeben, dass sie am Ende des Jahres ein Hemd glätten können muss. In der Schule geht es vielmehr darum, grundlegende Dinge zu erlernen. Beispielsweise die Pünktlichkeit am Morgen helfen, mitzudenken oder selbstständig zu arbeiten. Es geht um die Sozialkompetenzen, die aufs Berufsleben hinführen", ergänzt die Landwirtin. Dies hat aus Sicht der Praktikantin gut funktioniert. Nadine konnte profitieren, wie sie selbst zu neo1 sagt: "Die Arbeiten sind mittlerweile eingespielt, auch wenn der Tagesablauf immer variieren kann. Ich weiss am Morgen, was ich machen muss. Auch zu Hause bin ich dadurch viel selbstständiger geworden." Nicht nur auf dem Hof der Gastfamilie läuft es, auch die Lehrstellensuche hat erfolgreich geklappt. Nadine beginnt im Sommer die Lehre zur Bäckerin und Konditorin.
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