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Restaurant Eisblume Worb schliesst per Januar 2019
Die Eisblume in Worb schliesst nächstes Jahr nach insgesamt 16 Jahren ihre Türen. Ende Januar 2019 ist Schluss.
Von einem improvisierten Projekt ist in 15 Jahren ein einzigartiges Restaurant auf höchstem kulinarischem Niveau geworden. Für die Macher ist der Zeitpunkt gekommen, ein neues Kapital aufzuschlagen.
Das Projekt Eisblume begann 2003 mit einer Vision: Alles ein bisschen anders, ein bisschen individueller zu gestalten. Die Lokalität bestand aus leerstehenden Gewächshäusern. So unkonventionell die Kulisse, so gross die Herausforderung von Beginn an, in der ehemaligen Gärtnerei einen Gastrobetrieb zu führen. Doch an die Zukunft dachte Initiant Mario Caretti zu dieser Zeit noch nicht. Die Eisblume war in ihren Anfängen ein improvisiertes Pop-Up – auch wenn dieser Begriff damals noch gar nicht geläufig war.
Die Eisblume wuchs Schritt für Schritt zu einer etablierten Adresse heran, mit einer einzigartigen Stimmung, einer treuen Fan-Gemeinde und inzwischen 17 Gault-Millau-Punkten sowie einem Michelin-Stern. «Eine Art Gesamtkunstwerk», wie der Gourmetführer Gault-Millau schrieb.
«Die Entwicklung war nicht so geplant», sagt Gastgeber und Inhaber Mario Caretti. Sie hätten sich immer wieder kleine Ziele gesteckt. Und immer aufs Neue an etwas herangewagt, was sie zunächst als unrealistisch betrachtet hätten. «Dass ich in dieser Hülle dereinst ein Restaurant auf höchstem kulinarischem Niveau führen würde, wäre mir in den Anfängen nicht im Traum in den Sinn gekommen.»
In den ersten Jahren kochte die Eisblume jeweils unter einem Motto – entsprechend eingerichtet und dies mit über 20 unterschiedlichen Themen waren die Räumlichkeiten. So hiess es Mal Zirkus, Utopia oder Wunderland. Chefkoch Simon Apothéloz ist 2005 direkt nach seiner Kochlehre bei der Eisblume eingestiegen. In der winzigen Küche hat er seine Kochkünste und die Karte stets weiterentwickelt. Im letzten Herbst hat ihn Gault-Millau zum «Aufsteiger des Jahres» gekürt. Apothéloz ist endgültig in der Gilde der Schweizer Spitzenköche angekommen. «Der Entscheid, die Eisblume aufzugeben ist nicht nur einfach, aber wir haben das Bedürfnis und das Potenzial nach so langer intensiver Zeit neue Projekte und Herausforderungen anzunehmen», sagt Mario Caretti. Schön ist: er muss das Restaurant nicht aus wirtschaftlichen Gründen schliessen.
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Ein Grund für die Schliessung ist, dass die Betriebsbewilligung für den Betrieb und auch der Mietvertrag ausläuft. «Ich wusste, dass dieser Punkt einmal kommen wird», sagt Mario Caretti. Es sei für ihn der Moment gekommen, ein neues Kapitel aufzuschlagen. Caretti hat das Unternehmen «Glowing Grass – Garten & Raum» gegründet und erarbeitet Konzepte für die Garten- und Raumgestaltung. Bekanntlich verlieh Caretti, der gelernte Dekorationsgestalter, bereits der Eisblume mit stimmigen Inneneinrichtungen eine einzigartige Kulisse.
Die Zukunft der Lokalität – die Gewächshäuser einer Gärtnerei, die vor 25 Jahren geschlossen wurde ist ungewiss. «Sollte sich eine Lösung finden um die Lokalität zu behalten, würde ich dort den Standort für meine neue Unternehmung im Zusammenhang mit kleinen gastronomische Experimenten nutzen – denn dieses Bijou sollte auf keinen Fall verschwinden“, sagt Caretti.
Simon Apothéloz wird künftig seine eigenen Projekte verfolgen. Was er plant, ist aber derzeit noch nicht spruchreif. Die weiteren Teammitglieder haben auch bereits ihre Pläne wohin es sie führen wird. (pd/neo1)
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