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Krankenkassenprämien steigen 2023 um 6,6 Prozent

Die Krankenkassenprämien steigen 2023 um durchschnittlich 6,6 Prozent. Die mittlere Monatsprämien wird sich damit auf 334,70 Franken belaufen. Zurückzuführen ist das auf die Covid-19-Pandemie und die Nachholeffekte etwa durch verschobene Eingriffe.

Die mittlere Prämie für Erwachsene steigt auf 397,20 Franken im Monat, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag an einer Medienkonferenz mit Bundesrat Alain Berset bekannt gab. Das entspricht einem Anstieg um 6,6 Prozent.

Die Prämie für junge Erwachsene verteuert sich um 6,3 Prozent auf 279,90 Franken im Monat. Und die Prämien für Kinder steigen um 5,5 Prozent auf durchschnittlich 105 Franken.

Nach vier Jahren relativer Stabilität sei der Anstieg "beträchtlich", teilte das für die Bewilligung der Prämien zuständige BAG mit. Die Coronavirus-Pandemie belastete das Gesundheitssystem stark.

Kostenanstieg seit dem zweiten Halbjahr 2021

Die Pandemie verursachte zum einen direkte Kosten etwa für Spitalbehandlungen und Impfungen. Zum anderen verursachte sie indirekte Kosten unter anderem durch verschobene Eingriffe. Diese Verschiebungen führten zu Nachholeffekten, die ab der zweiten Hälfte 2021 stark zunahmen. Das schlug sich in einem Kostenwachstum von 4,5 Prozent nieder. Die Gesundheitskosten stiegen zudem im ersten Halbjahr 2022 weiter.

Die Berechnung der Prämien basiert auf Schätzungen. Nach Angaben des BAG waren diese durch die Pandemie besonders schwierig. Es zeigte sich indessen, dass die Prämien 2021 und 2022 die Kosten nicht deckten. Deshalb ist der Nachholprozess 2023 vom Gesetz her zwingend.

Die mittleren Prämien steigen 2023 in allen Kantonen. In den fünf vergangenen Jahren betrug der durchschnittliche Anstieg jährlich 1,5 Prozent. 2013 bis 2018 verteuerten sich die Krankenkassenprämien um jeweils 3,8 Prozent.

Das BAG prüfte alle von den Krankenversicherern eingereichten Prämien und genehmigte sie schliesslich. Wo nötig, veranlasste es Änderungen.

Reserven der Versicherer schrumpfen

In den vergangenen Jahren konnten die Krankenkassen das Prämienwachstum dämpfen, indem sie ihre Reserven anzapften. Der Bundesrat hatte ihnen 2021 den freiwilligen Reservenabbau erleichtert. Das wirkte sich auf die Prämien 2022 aus.

Gemäss dem BAG ist dieser Handlungsspielraum dieses Jahr geringer. Die Verluste an den Finanzmärkten wegen des Ukraine-Kriegs, die steigenden Zinsen und die höheren Kosten hätten die Reserven schrumpfen lassen, schrieb das BAG. Die Reserven lägen indessen immer noch über der gesetzlichen Mindestgrenze.

Eine Ende des Kostenwachstums im Gesundheitssektor ist gemäss dem Bundesamt nicht in Sicht. Der medizinisch-technische Fortschritt, das zunehmende Leistungsvolumen und die alternde Bevölkerung treiben die Kosten weiter an.

Kostendämpfung als Daueraufgabe

Das BAG verweist indessen auf Massnahmen zur Kostendämpfung. Die Hebel dabei sind etwa eine Begrenzung von Überangebot und -nachfrage, Tarifanpassungen im ambulanten Bereich, die Spitalplanung und mehr Transparenz in der obligatorischen Krankenversicherung.

Kürzlich verabschiedete der Bundesrat ein zweites Massnahmenpaket zur Kostendämpfung und einen Gegenvorschlag zur Kostenbremse-Initiative der Mitte. Zudem ist eine Verordnungsänderung in der Vernehmlassung, welche etwa die Generika-Förderung vorsieht.

Bereits umgesetzt sind unter anderem die Senkung der Labortarife und der Medikamentenpreise.

Konsumentenschutz fordert mehr Prämienverbilligung per Notrecht

Der Konsumentenschutz hat angesichts steigender Gesundheitskosten für die Haushalte vom Bundesrat eine Erhöhung der Prämienverbilligung per Notverordnung gefordert. Zusammen mit den höheren Energiekosten und Konsumpreisen werde der Anstieg der Krankenkassenprämien für viele Haushalte untragbar.

"Eine Entlastung ist dringend nötig", teilte die Stiftung für Konsumentenschutz am Dienstag mit. Sie forderte den Bundesrat konkret auf, per Notverordnung die Prämienverbilligung um 30 Prozent zu erhöhen.

"Diese Prämienerhöhung ist herber Schlag für die Konsumentinnen und Konsumenten", wurde Konsumentenschutz-Geschäftsleiterin Sara Stalder in der Mitteilung zitiert. Die finanzielle Belastung sei für viele Haushalte schon in den vergangenen Jahren untragbar geworden. Diese jüngste Erhöhung, zeitgleich mit steigenden Preisen für Energie und viele andere Konsumgüter, bringt das Fass zum Überlaufen."

Der Bundesrat müsse die Kaufkraft der privaten Haushalte jetzt schnell und spürbar stützen. "Es braucht jetzt dringend einen Rettungsschirm für Konsumentinnen und Konsumenten, nicht nur für Konzerne wie die Axpo."

Der Konsumentenschutz kritisierte Ärztinnen, Spitäler, Pharmaunternehmen, Laborbetreiber und Krankenkassen sowie deren Lobbyisten im Parlament. Sie hätten in den vergangenen Jahren Kostendämpfungsmassnahmen abgelehnt, abgeschwächt oder hinausgezögert. Zudem würden die Akteure an steigenden Gesundheitskosten gut verdienen. (sda)

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