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Herausforderungen der Schule von morgen: Luzerner Regierungsrat legt Planungsbericht vor

Die Luzerner Volksschulen sollen sich pädagogisch und organisatorisch weiterentwickeln. Der Kanton hat dazu das neue Projekt «Schulen für alle» aufgegleist. Es soll bis 2035 umgesetzt werden. Bereits im Herbst nimmt sich der Kanton dem Thema Lehrermangel an.

Nach gut 15 Jahren wurde im Kanton Luzern Ende Oktober 2020 das Projekt «Schule mit Zukunft» abgeschlossen. Dieses beinhaltete unter anderem den Lehrplan 21, Unterrichtsentwicklung, Medienbildung und die Förderung von Tagesstrukturen. «Nun haben wir uns gefragt: Sind wir auf dem richtigen Weg», sagte Bildungsdirektor Marcel Schwerzmann (parteilos) am Mittwoch vor den Medien.

Schwerzmann präsentierte einen Planungsbericht, der sich mit dieser Frage auseinandersetzt und eine zeitgemässe Bildung auf allen Schulstufen zum Ziel hat. Im Bericht sind drei neue Akzente formuliert.

So soll die Schule ein Ort des kritischen Denkens, von Kommunikation, Kreativität und Zusammenarbeit sein, sie soll den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Bildungsgerechtigkeit stärken und für nachhaltige Entwicklung sorgen.

Entlastung für Schulleitungen

Dazu sind verschiedene Projekte definiert. Eines davon ist die Förderung der Lebenskompetenz und der psychischen Gesundheit. Es sollen mehr Schulen diesem Thema grössere Aufmerksamkeit widmen, da ein wachsender Teil der Kinder und Jugendlichen psychische Belastungen erlebe, heisst es im Bericht.

Auf Entlastung hoffen darf das Personal. Der Bericht sieht die Stärkung der Führung sowie fachspezifischer Kompetenzen in der Schule vor. Für die Erhöhung der Schulleitungspensen sind jährlich 2,4 Millionen Franken vorgesehen, weitere 1,8 Millionen Franken für mehr Pool-Lektionen.

Das Wort «Lehrermangel» ist im 85-seitigen Bericht, der seit 2018 erarbeitet wurde, nicht zu finden. Allerdings beinhaltet er eine Überprüfung der Anstellungsbedingungen. Dies soll angesichts der Aktualität schnell geschehen, bereits im Herbst ist eine Umfrage beim Personal geplant.

Schwerzmann wies darauf hin, dass in sämtlichen Branchen ein Fachkräftemangel herrsche. Martina Krieg, Leiterin der Dienststelle Volksschulbildung sagte, die Pädagogischen Hochschulen hätten so viele Studierende wie noch nie, allerdings seien viele nicht direkt in den Beruf eingestiegen, sondern hätten sich auch wegen der Pandemie ein Zwischenjahr gegönnt.

Persönlicher lernen

Der Kanton strebt weiter flexiblere Unterrichtsstrukturen an, will die individuelle Förderung optimieren, die Tagesstrukturen weiterentwickeln und die frühe Förderung ausbauen. «Lernen soll persönlicher werden», sagte Krieg. Es gelte, Lernfortschritte und persönliche Interessen in den Fokus zu rücken. Zudem sollen Forschungserkenntnisse schneller im Schulalltag aufgenommen werden.

Beim Thema Integration gelte es, den eingeschlagenen Weg weiterzuverfolgen. Aber: «Mehr Integration als heute liegt nicht mehr drin», sagte Krieg. Es gelte hier, die Unterstützungsmöglichkeiten auszubauen und in diesem Bereich das Know how und die Qualität zu fördern.

Mehr Platz für Gymnasien nötig

Der Bericht setzt sich auch mit der Gymnasialbildung auseinander. Hier muss der Kanton Luzern voraussichtlich bis 2027 die Lehrpläne und Stundentafeln wegen der Entwicklung auf Bundesebene anpassen.

Wegen des Bevölkerungswachstums rechnet der Kanton zudem bis 2039 mit 1200 zusätzlichen Schülerinnen und Schülern an den Gymnasien. Betroffen sind insbesondere der Raum Sursee und die Agglomeration Luzern, was Neu- und Ausbauten erfordert.

So soll in Sursee die Kantonsschule bis Mitte der 2020er Jahre für 55 Millionen Franken saniert und ausgebaut werden. Ende der 2020er Jahre ist sodann bei der Kantonsschule Reussbühl ein Neubau auf kantonseigenem Land vorgesehen, die Kosten dafür belaufen sich auf 48 Millionen Franken.

Auch bei der Berufsbildung rechnet der Kanton mit einer Erweiterung von Schulhausbauten, besonders in Sursee. Zudem werden laut dem Bericht mehr Lehrstellen in Zukunftsberufen notwendig sein.

Wegen der Digitalisierung und der sich rasch wandelnden Berufswelt müssten die Beratungs- und Unterstützungsangebote ausgebaut und die Bildungsangebote vermehrt auf Erwachsene ausgerichtet werden. Anpassungen am Stipendiengesetz seien notwendig, um den Berufsabschluss für Erwachsene nachhaltig fördern zu können. (sda)

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