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Luzerner Gemeinden bei Aufnahme der ukrainischen Geflüchteten gefordert

Bis Ende August haben die Gemeinden im Kanton Luzern noch Zeit. Sie müssen nach dem sogenannten Verteilschlüssel (Pro 1'000 Einwohnenden 23.5 Plätze) geflüchtete Menschen aus der Ukraine aufnehmen. Die Situation ist für alle sehr herausfordernd und beschäftigt.

"Wir müssen noch Plätze für 36 Menschen finden bis Ende Monat. Ob wir das Soll bereits erfüllt haben, ist offen. Der Kanton Luzern ist stark gefordert, wie die Gemeinden selber auch", erklärt der Sozialvorsteher der Gemeinde Entlebuch, Joe Herzog, im Interview mit neo1. Er hoffe, dass der Kanton wegen den Verzögerungen auch nicht gleich pünktlich Ende September die Ersatzabgaben einfordert. Diese müssen die Gemeinden im Luzernischen zahlen, wenn sie die geforderten Plätze nicht bereitstellen können. "Wir hatten wenig Probleme Wohnraum zu finden. Es gibt aber Leute, welche lieber ihre Wohnung nicht zur Verfügung stellen möchten", sagt Joe Herzog. Dazu kommt ein Zielkonflikt. Die Wohnungen müssen möglichst günstig sein, was wiederum bedeutet, dass häufig alte Wohnungen in Frage kommen, diese jedoch dann nicht den Richtlinien entsprechen.

In Werthenstein sollte es klappen mit dem Soll, erklärt der zuständige Gemeinderat Sascha Eigenmann auf Anfrage von neo1. "Wir konnten Wohnungen melden und diese wurden auch akzeptiert. Werthenstein hat 14 Betten in vier privaten Wohnungen gesichert. Wir haben aber noch weitere Wohnungen gemeldet."
Wohnungen zu finden sei nicht immer einfach. "Es braucht Fingerspitzengefühl bei den Besitzenden und es gibt auch klare Regeln für die Auswahl. Das kann schon abschrecken und herausfordernd sein", sagt Sascha Eigenmann. Die Zusammenarbeit mit dem Kanton sei entscheidend. Dies übernimmt im Kanton Luzern der Verband Luzerner Gemeinden.

Gerade am Anfang, bei Kriegsbeginn, sei die Zusammenarbeit noch sehr schwierig gewesen. Auch weil die Situation für alle neu war und alles sehr schnell gehen musste, erinnert sich die Gemeinderätin Heidi Ambauen. Sie ist in der Gemeinde Schüpfheim für das Ressort Soziales und Gesundheit zuständig. "Nun hat sich dies aber besser eingependelt. Der Verband Luzerner Gemeinden kann sich direkt mit dem Kanton austauschen", sagt Heidi Ambauen im Interview mit neo1.
In Schüpfheim werden Sie die geforderten Plätze für die ukrainischen Geflüchteten stellen können. Aber nur weil der Kanton Luzern im Hotel Adler ein Zentrum eingerichtet hat. "Ohne dieses Zentrum wäre es sehr schwierig geworden die geforderten Plätze oder Wohnungen zu finden. Die Gemeinde wäre stark gefordert gewesen", erklärt Heidi Ambauen. Es sei aber nicht so, dass die Gemeinde dank des eingerichteten Zentrums nichts zu tun habe. "Wir sind genauso gefordert mit Freiwilligen und bei der Schule."

Die Situation sei auch besser für alle Gemeinden, weil der Kanton Luzern entschieden hat, den Verteilschlüssel bis Ende August zu senken. Die Luzerner Gemeinden müssen noch 75 Prozent statt 90 Prozent der Plätze besetzen.

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