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Sonderausstellung über Insektensterben in Bern

Das Naturhistorische Museum Bern will das Insektensterben in der neuen Sonderausstellung auf provokante und optimistische Weise thematisieren. Dafür dürfen Besuchende 30 Jahre in die Zukunft reisen und auf Initiativen in der Gegenwart zurückblicken.

Aus dem Jahr 2053 blicken Besucherinnen und Besucher zurück in die Gegenwart, in der es zahlreiche wirkungsvolle Ansätze und Initiativen gegeben hat, die das grosse Insektensterben abgewendet haben, wie das Naturhistorische Museum am Mittwoch mitteilte. "Damit wollen wir Lösungen präsentieren und nicht nur mit dem Finger auf Schuldige zeigen", sagte Ausstellungskurator Simon Jäggi vor den Medien in Bern.

Anstatt in einer vermeintlichen Sackgasse landen Besuchende in einer symbolischen Zukunft, in der die Welt wieder vollständig von Insekten besiedelt ist, wie eine Tour durch die Ausstellung zeigt. So finden sich in dieser Welt etwa Insektenbehausungen auf Einkaufswagen, Pneus und Elektrogeräten.

In verschiedenen Räumen dürfen sich Besuchende inspirieren lassen von Personen, die an der Rettung der Insekten 2023 beteiligt gewesen waren. "Diese Personen arbeiten gegenwärtig so, wie es in Zukunft sein sollte", sagte Jäggi dazu.

Vom Stall ins Labor

Zu entdecken gibt es etwa den Stall einer Landwirtin, die auf einer Hofkooperative insektenfreundlich und ohne Pestizide arbeitet. Thematisiert werden auch Subventionen, welche mit Millionenbeiträgen die Biodiversität schädigen anstatt sie zu fördern. Eingeladen sind Besuchende auch in ein Labor eines Pestizidforschers, der aufzeigt, wie verbotene Pestizide in der Schweiz von Unternehmen ins Ausland verkauft werden und so über Umwege wieder im eigenen Ökosystem landen.

Es gibt die Möglichkeit, von einem Förster auf eine Fahrt durch den Wald mitgenommen zu werden, der vom Klimawandel beeinflusst ist. Teilnehmen dürfen Besuchende zudem an einer Mitgliederversammlung einer aktivistischen Organisation, die sich für eine ökologische Infrastruktur einsetzt.

Das Schlusswort der Ausstellung hat der Schriftsteller und Kabarettist Franz Hohler. In einem Videoauftritt blickt er auf sein Lied "Der Weltuntergang" von 1973 zurück und interpretiert dieses neu.

Nachhaltigkeit auf allen Ebenen

Laut Naturhistorisches Museum Bern ist das Insektensterben ein "gewaltiges Problem" für die Menschen. Denn Insekten spielten eine Hauptrolle in der Natur und in unserer Ernährung, hiess es. In nur 30 Jahren seien fast drei Viertel der Biomasse an Fluginsekten verloren gegangen. Die Gründe dafür seien Lebensraumverlust durch Zersiedelung, eine intensive Landwirtschaft und der Klimawandel.

Mit der Ausstellung will das Museum nicht nur informieren, sondern eine nachhaltige Veränderung schaffen. "Wir wollen, dass die Biodiversitätskrise wieder auf der politischen Agenda erscheint", sagte Christian Kropf, wissenschaftlicher Kurator. Entlassen werden Besuchende zudem mit zehn Tipps, wie sie selber aktiv werden können und etwa ihren Garten insektenfreundlicher gestalten können.

Für die Ausstellung hat das Museum nur nachhaltige Materialien verwendet. So ist etwa das verwendete Holz kompostierbar und die Möbel aus dem eigenen Fundus oder aus Brockenhäusern zusammengekauft.

Die Ausstellung "Insektensterben - Alles wird gut" beginnt am Freitag, 3. November, und ist voraussichtlich für ein Jahr geöffnet. (sda)

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