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Fahrausweis mit 17 bringt wirtschaftliche Herausforderungen für Fahrlehrer:innen

Nothelferkurs, Verkehrskundekurs (VKU), ein Zeugnis vom Optiker, die theoretische Prüfung und dann endlich hinter das Steuer sitzen. Bis 2021 war das Autofahren eine Sache für Leute ab 18 Jahren. Seit dem 1. Januar 2021 ist es jedoch möglich, den Lehrfahrausweis bereits ab 17 Jahren zu erhalten. Ein Jahr mit grossen Auswirkungen auf die Fahrlehrerbranche.

Seit 2021 kann der Lernfahrausweis bereits im Alter von 17 Jahren beantragt werden. Da die Autoprüfung aber nach wie vor ab 18 Jahren absolviert werden kann, sollte das Jahr bis dahin den Schülerinnen und Schülern mehr Fahrpraxis ermöglichen – das beabsichtigte der Bund mit der Gesetzesänderung. Dieser Plan ging grundsätzlich auf, sind sich alle angefragten Fahrlehrer:innen in der Region einig.

Es gibt aber ein grosses Aber, sagt zum Beispiel Christine Häberli-Rubin von der Fahrschule Duo L in Konolfingen: "Man kann dieses Jahr auf zwei Arten nutzen. Es gibt solche, die Anfang Jahr zu mir kommen, ein paar Stunden nehmen, sich die Grundlagen aneignen und dann privat üben. Danach kommen sie noch einmal vor der Prüfung für einen letzten Check. Grundsätzlich die bessere Variante, als ein Jahr zu üben und bei mir dann kurz vor der Prüfung noch ein paar Stunden zu nehmen und sich prüfungsreif zu machen."

Vielfach hätten sich während dem Jahr Fehler eingeschlichen, die sie dann als Fahrlehrerin in kurzer Zeit auszubügeln hätte. "Vor allem die Blick-Technik wird vernachlässigt aber auch die Präzision oder das Fahrtempo ist häufig zu hoch", sagt Adrian Killmann von der Fahrschule Aare-Aemme GmbH

Klar ist jedoch auf jeden Fall: Egal welche Variante man wählt, es braucht weniger Fahrstunden. Das hat auch wirtschaftliche Auswirkungen, sagt Adrian Killmann von der Fahrschule Aare-Aemme GmbH.

"Wir eröffneten vor rund fünf Jahren eine Zweigstelle in Huttwil und müssen diese nun auf Ende Mai schliessen. Die Stunden für die Autokategorie B sind um 50-60% zurückgegangen. Was ein Fahrlehrer früher an einem Tag machte, arbeitet er heute in einer Woche." Der Rückgang ist vor allem darauf zurückzuführen, dass alle, die die Prüfung vor dem 20. Lebensjahr machen wollen, ein Jahr warten müssen bis sie sich zur Prüfung anmelden können.

Adrian Killmann betont: "Viele sagen sich dann, dass sie erst mit 20 mit dem Autofahren starten, wenn sie sowieso ein Jahr warten müssten. Diese Lücke von zwei Jahren wiegt schwer und ist der Hauptgrund für den drastischen Rückgang an Lehrfahrer:innen." Ein Lösungsansatz sieht Killmann darin, dass ab 18 Jahren wieder das alte System gilt.

Sie würden glücklicherweise noch andere Ausbildungen ausserhalb der Fahrzeugkategorie B anbieten - sonst wäre es schwierig geworden, sagt Adrian Killmann.

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